Münchner Merkur
Ausgabe vom 24. März 2020
GUT ABGESCHIRMT
CORONAVIRUS Garchinger Firma baut Infektionsschutzscheiben für Supermärkte, Banken & Co.
Garching. Überall in den Supermärkten, Apotheken, Banken und Tankstellen ist es derzeit zu beobachten: Die Mitarbeiter werden von großen Kunststoffscheiben zum Schutz gegen das Coronavirus abgeschirmt. Hergestellt werden diese Schutzscheiben unter anderem in Garching-Hochbrück von der Firma Riwa.
Das Unternehmen ist seit mehr als 40 Jahren eigentlich spezialisiert auf Werbedisplays oder Kunststoffeinsätze, etwa für Kosmetikfirmen. Nun aber hat die Firma umgesattelt.
„Die Idee kam mir, als ich vergangene Woche von meiner Bank Geld abholen wollte und gesehen habe, dass die Mitarbeiter dort überhaupt nicht geschützt sind“, sagt Gerhard Bauer von der Firma Riwa. Zusammen mit Designer Matthias Stritzel entwickelte Bauer das Design für die Infektionsschutzschilde. Sie werden je nach Bedarf aus Plexiglas oder Polycarbonat hergestellt und sind an den Rändern gebogen, sodass sie einfach auf die Theke oder den Schreibtisch gestellt werden können. Die Polycarbonatschilde können im Gegenteil zu Plexiglas mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel gereingit werden. Daher eignen sie sich für besonders gefährdete Berufsgruppen wie Ärzte oder auch Kassierer. Inzwischen erlebt das kleine Garchinger Unternhemen mit seinen 16 Mitarbeitern einen wahren Anragen-Ansturm. „Vor allem Ärzte, Zahnärzte oder auch Hörgeräteakustiker melden sich bei uns“, erzählt Bauer. Aus ganz Bayern, aber selbst schon aus Hannover gibt es bereits Bestellungen.
Und weil die Infektionsschutzschilde an den Rändern umgebogen werden, reichen Materialstärken von drei Millimetern aus. Daher sind sie laut Bauer auch relativ preiswert. Ein Schild mit 58 Zentimetern Breite nd 69,5 Zentimetern Höhe kostet je nach Material 88 bis 112 Euro.
Doch nicht der Profit, sondern vor allem der Schutz der Menschen, die aufgrund ihrer Jobs viel Kundenkontakt haben, soll an erster Stelle stehen, betont Bauer. Deshalb will sich das Unternehmen seine Schutzschildmuster auch nicht patentieren lassen. „Das kann sich jeder nachbauen, wenn er es möchte, damit alle was davon haben“, sagt Bauer.
Patricia Kania